Bergfriedhof


Der Bergfriedhof an der Mariahilfbergstraße wurde 1833 vom Prior des Servitenklosters und Pfarrer Cyrill M. Eitzenberger eingesegnet und 1889 bedeutend vergrößert. Er umfasst heute an die 1000 Grabstellen. Der Gutensteiner Friedhof ist die Ruhestätte von einigen großen Persönlichkeiten, darunter Burgschauspieler, Schriftsteller und Maler. Ferdinand Raimunds Grabdenkmal wurde 1837 errichtet und eingesegnet.

 

Die Aratym-Kapelle

Nach einer dritten Erweiterung um 1905 wurde die Friedhofskapelle erbaut. In der darunterliegenden Gruft sind einige ehrwürdige Patres der Serviten bestattet, die sich um Pfarrkirche und Kloster Gutenstein verdient gemacht haben.

Der aus Gutenstein stammende Maler, Bildhauer und Bühnenbildner Hubert Aratym entwarf nicht nur einen kostbaren Marmorfußboden, er schmückte die Friedhofskapelle 1980 auch mit Wandmalereien, deren aparte Farben sie in der umgebenden Landschaft zu einem anziehenden Blickpunkt machen.

 

Letzte Ruhestätte großer Persönlichkeiten

Zu den Persönlichkeiten, die auf dem Bergfriedhof ihre letzte Ruhestätte fanden, zählen: der Schauspieler und Schriftsteller Rudolf Tyrolt (1848–1929), Darsteller von Wiener Volkstypen am Wiener Burgtheater, am Theater in der Josefstadt und anderen Theatern, sowie Verfasser zahlreicher Theaterbücher; der Historiker Johann Newald, Autor der "Geschichte von Gutenstein und Umgebung"; der Erzähler, Lyriker und Dramatiker Hans Kaltneker (1895-1919), einer der Hauptvertreter des österreichischen Expressionismus; Rudolf Smekal, Dramaturg am Burgtheater, Archivar der Stadt Wien und Raimundforscher (1888–1953); Dr. Gustav Pichler, Schauspieler und Schriftsteller (1904–1980) und Dr. Heinrich Hoyos, ein großer Mäzen Gutensteins. Auch der am 22. Februar 2000 verstorbene Hubert Aratym (geb. 1936) ist hier bestattet.

 

Der berühmteste Künstler, der auf dem Bergfriedhof begraben liegt, ist Ferdinand Raimund.

 

Das Raimundgrab

Bald nach Raimunds Tod (1836) ließ seine Lebensgefährtin Antonie Wagner ein Grabdenkmal errichten und die Gruft, zu der man auf acht Stufen emporsteigt, mit einem schmiedeeisernen Gitter umfangen. Der Grabstein enthält in einer Nische die aus Kanonenmetall gegossene Büste des Dichters und zeigt oberhalb als Symbol der Ewigkeit eine kreisförmige Schlange mit dem Schwanz im Maul, darunter Leier und Lorbeerkranz.

Am 8. September 1837 fand die feierliche Einsegnung des Grabdenkmales statt, 1852 musste es erstmals renoviert werden. Da Antonie Wagner mittlerweile völlig verarmt war, übernahm der damalige Direktor des Theaters an der Wien, Alois Pokorny, die Kosten der Renovierung.

Antonie Wagner starb 1879, wurde jedoch nicht, ihrem Wunsch entsprechend, bei Raimund in Gutenstein bestattet, sondern in einem Armengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof, das später aufgelassen und neu vergeben wurde. 1987 errichtete die Raimundgesellschaft auf dem Nebengrab ein Gedenkkreuz.

1877 besuchte Rudolf Tyrolt das Grabmal und machte es sich zur Aufgabe, für die Pflege des Dichtergrabes zu sorgen. Er gründete bald darauf in Wien das "Raimundkomitee", durch dessen Sammlungen neuerlich eine gründliche Restaurierung ermöglicht wurde.

1902 spendete der Wiener Journalisten- und Schriftstellerverein "Concordia" eine namhafte Summe zur Renovierung, in deren Verlauf die Gebeine von Ferdinand Raimund in den Metallsarg gebettet wurden, in dem sie bis heute ruhen.

 

Adresse: an der Mariahilfbergstrasse